Haltung von Asseln im Allgemeinen
Die Haltung von Asseln ist in den meisten Wohnräumen einfach umzusetzen. Europäische Arten, wie Armadillidium oder Porcellio sind mit Zimmertemperatur sehr zufrieden, für tropische Arten wie z.B. Cubaris werden meist etwas höhere Temperaturen benötigt, die man z.B. mit einem Thermostat und einer Heizmatte realisieren kann. Diese sollte an einer Seite oder dem Deckel des Terrariums angebracht werden, auf keinen Fall unter dem Becken, um ein Überhitzen und Austrocknen des Substrats zu vermeiden.
Bitte das Terrarium auch niemals in die Sonne stellen, immer nur an Orten wo die Sonne nicht direkt hinkommt, die Gefahr einer Überhitzung ist in dem Fall sehr hoch.
Als Asselbehausung kann man Terrarien, umgebaute Aquarien oder auch Plastikkisten benutzen, sie sollten allerdings ausbruchssicher gestaltet werden. Die Größe ist abhängig von der Art, große Porcellio Arten sollten mindestens eine Grundfläche von ca. 30x40 cm haben, damit sich die Männchen auch aus dem Weg gehen können. Für kleinere Armadillidium oder Cubaris Arten reicht auch eine Grundfläche von 20x20 cm, solange die Besatzdichte nicht zu hoch ist.
Je größer allerdings das Becken ist, desto einfacher ist es ein Feuchtigkeitsgefälle und eine gute Belüftung sicherzustellen.
Die Belüftung ist ein wichtiger Punkt. Staunässe und stehende Luft sollte vermieden werden. Gerade trockener zu haltende Porcellio Arten reagieren empfindlich auf zu wenig Lüftungsfläche. Für spanische Porcellio Arten hat sich eine große Belüftung im Deckel (ca. 30-50 % der Gesamtfläche) bewährt. Bei Armadillidium Arten, die es etwas feuchter mögen, reicht auch deutlich weniger an Belüftung aus. Man kann in Kunststoffboxen z.B. einfach Löcher schneiden und diese mit Gaze / Fliegengitter / Organza oder ähnlichem bekleben.
Das Substrat besteht aus Walderde, gemischt mit etwas Laub und Kalk. Diese Mischung wird ca. 3-4 cm hoch in das Terrarium eingebracht.
Für die passende Feuchtigkeit kann auf eine Seite der Behausung etwas Moos oder Sphagnum Moos gelegt werden, das gelegentlich gewässert / besprüht wird. Somit ist es auf der "Moosseite" immer ein wenig feuchter, als auf der gegenüberliegenden Seite.
Eine Laubschicht und Rindenstücke auf der Oberfläche bieten nochmal Versteckmöglichkeiten und schützen den Boden vor zu schneller Austrocknung. Mit der Zeit fressen die Asseln die Laubschicht, somit sollte diese regelmässig aufgefüllt werden. Sehr beliebt ist weiches Laub wie Linde, Buche oder ähnliche. Als zusätzliche Kalkversorgung kann man auch kleine Stücke Sepiaschale auf der Oberfläche verteilen, kleine Asseln sammeln sich auch gerne darunter.
Je größer die Unterbringung, desto einfacher ist es verschiedene Klimazonen, Feuchtigkeits- und Temperaturgefälle zu gestalten. Ich biete auch immer Versteckmöglichkeiten (z.B. Rindenstücke oder Korkrinden) in den unterschiedlichen Bereichen des Beckens an. So können sich die Tiere aussuchen, ob sie lieber trocken ihren Tag verbringen, oder in Vorbereitung zur Häutung eher im feuchteren Teil ihren Schutz suchen.